Wassermessung in der Riedschwandhöhle

Spannende Wassermessungen in der Riedschwanhöhle im Klein Melchtal

Die von der Höhlenforscher-Gemeinschaft Unterwalden (HGU) in Zusammenarbeit mit der NeKO bereits 2002 durch Ueli Fischer gesichtete und seit 2008 intensiv in Erforschung stehende Riedschwandhöhle ist eine ausgeprägte Quell- und zugleich Siphonhöhle. Die gesamte Eingangsregion wird regelmässig über eine Länge von 120 m unter Wasser gesetzt.

Für die sichere Erforschung der Höhlengänge hinter der Siphonzone ist eine genaue Beobachtung der Wassereinbrüche von entscheidender Bedeutung. Deshalb wurde in der Höhle ein Messgerät eingebaut, dass den Wasserstand, die Leitfähigkeit und die Temperatur misst. Nun liegen die Daten seit dem Oktober 2009 bis Ende August 2010 vor. Es ist beeindruckend, wie schnell die Wassereinbrüche erfolgen. Überraschend erscheint die Tatsache, wie rasch das Wasser sich wieder zurückzieht. Erste Erkenntnisse weisen darauf hin, dass die Höhle gleich von zwei Bächen mit verschiedener Herkunft durchflossen wird und schliesslich in die temporäre Siphonzone münden. Einer davon stammt mit grosser Wahrscheinlichkeit vom Sachsler Seefeldsee, bei dem das Wasser nach kurzem Lauf im Untergrund verschwindet.

Quellaustritt bei der Riedschwandhhöhle im Klein Melchtal bei Schneeschmelze. Martin Trüssel

 

Quellschüttung in der Riedschwandhöhle zwischen Oktober 2009 und August 2010. Die rote Kurve zeigt den oft raschen Anstieg und Rückzug des Wassers. Blau entspricht der Wassertemperatur und Grün der Leitfähigkeit. Mit dem Anstieg der grünen Kurfe zeigt sich die zunehmende Belastung der Wasserqualität durch die Alpnutzung im Laufe des Sommers.