Geologie und Hydrologie

Höhlen bieten einen idealen Einblick unter die Erdoberfläche. Der komplexe geologische Aufbau kann in ihnen exemplarisch untersucht werden. Altersdatierung und Isotopenmessungen an Tropfsteinen ist nur eine von einer ganzen Reihe von Studien. Die NeKO-Stiftung hat zu verschiedenen europäischen Universitäten Kontakte geknüpft. Aktuell laufen mit Instituten in Innsbruck, Potsdam und Heidelberg Projekt.

Höhlengenese und Talbildungsphasen

Höhlen sind Zeugen längst vergangener Zeiten. Während an der Erdoberfläche die Erosion die Spuren der Vergangenheit weitgehend ausgelöscht hat, sind die phasenweisen Ablagerungen in den Höhlen erhalten geblieben. Die Forschung ist bestrebt, die Entstehungsphasen der Karsthöhlen zu erfassen und sie nach Möglichkeit zu datieren. Durch die Studien im Untergrund wird es möglich, Talbildungsprozesse in den Alpen im Laufe der letzten Eiszeiten genauer einzuordnen. Neueste U/Th-Datierungen und Sauerstoff-Isotopenmessungen lassen eine zeitliche und klimatische Einordnung zu.

Neotektonik in Höhlen

Die Hebung der Alpen ist auch heute noch voll im Gang, auch wenn sich die Hebung und Erosion in etwa die Waage halten. In den Höhlen sind Spuren der neuzeitlicheren Kluftbewegungen z.T. deutlich sichtbar. Ehemals phreatische und seit langer Zeit inaktive Höhlen bieten günstige Voraussetzungen zur Konservierung neotektonischer Verschiebungen. Durch die äusserst konstanten Klimabedingungen bleiben die Höhlengänge über Hunderttausende von Jahren oft beinahe unverändert erhalten. Besonders gut können diese Phänomene in Höhlen auf Melchsee-Frutt, insbesondere in der sogenannten Neotektonikhöhle, beobachtet werden. Die Höhlengänge sind längst nach ihrer Entstehung entlang von Klüften deformiert worden. Die relativ jungen Kluftverschiebung betragen bis zu 34 cm.

Erforschung unterirdischer Karstwasserwege

Karsthöhlen sind ehemalige oder noch heute aktive Wasserwege. Die genaue Kenntnis über den Verlauf solcher Wasserläufe ist bezüglich Wassernutzung und Gewässerschutz für die Öffentlichkeit von elementarer Bedeutung. Viele Wasserversorgungen Obwaldens werden von Karstwässern gespiesen. Dort, wo die Höhlenforscher keine schliefbaren Höhlengänge entlang der Wasserläufe mehr finden, kann der weitere Weg des Wassers durch Färbversuche belegt werden.