Das Stäubiloch auf der Melchsee-Frutt dient als Hochwasserüberlauf des aufgestauten Melchsees. Im Zuge eines Starkniederschlagereignisses, das zu erheblichen Rückstauerscheinungen geführt hat, ist in 20 m Tiefe ein Teil der Kluftdecke ausgebrochen und versperrte bis auf ein brustbreites Loch den zuvor auf 4 m Breite offenen Abfluss.

Dieser mehrere Kubikmeter grosse Blockversturz wurde unter karstkundlicher Begleitung der NeKO-Stiftung und unter Beizug des Geologie-Büros Geotest durch die Firma Gasser Felstechnik beseitigt. Nach der Räumung ist der Wasserabfluss im bekannten Masse wieder gewährleistet, wie eine Abnahmebegehung Mitte Januar 2016 ergeben hat.
Vor der Aufstauung des Melchsees war das Stäubiloch der natürliche Abfluss des Sees. Das Wasser gelangt durch ein 100 m tiefes Schachtsystem zu einem ausgedehnten Siphon. Die Fortsetzung hinter dem Siphon ist noch immer unbekannt. Durch Wassermarkierversuche gesichert ist aber, dass zumindest ein Teil des Wassers 900 Höhenmeter tiefer auf der Stöckalp in den Karstquellen zum Vorschein kommt.
