Vernissage zum neuen Geologischen Atlasblatt Schüpfheim (Entlebuch)

Die Landesgeologie von swisstopo hat mit dem Atlasblatt Schüpfheim eine neue Karte des Geologischen Atlas der Schweiz 1:25 000 publiziert. Die Vernissage fand am 17. August 2016 in Heiligkreuz – mitten im Entlebuch – statt. Das Kartengebiet umfasst 210 Quadratkilometer und erstreckt sich von Escholzmatt bis Entlebuch.

Fossilphreatischer Hauptgang im Edisloch auf knapp 1700 m ü.M. mit den typischen Deckenaushöhlungen, entstanden durch ehemals aufwärts fliessendes Wasser unter Druckfliessen. Foto: 18. Juli 2015, Martin Trüssel

 

Martin Trüssel hat dabei als Autor den Bereich Karst und Höhlen aufgearbeitet. Er beschreibt die grösstenteils unter Sandsteinschichten versteckte Karsthöhlen im Schrattenkalk der Randkette. In den schroffen Felswände befinden sich Höhleneingänge eines ehemals viel grösseren Karströhrensystems, bevor die Täler durch Erosionsprozesse eingetieft wurden. Der Karstwasserspiegel lag damals auf einer Höhe zwischen 1600 und 1700 m ü.M.

Beschrieben werden neben den Karsthöhlen auch Höhlen, die sich in Felssturzablagerungen gebildet haben. Diese befinden sich orografisch auf der linken Seite der Lammschlucht. In einer der Höhlen haben sich sogar kleine Sinterformationen gebildet.

Kleine, aber feine Sinterbildungen in der sogenannten Moserhöhle. Es handelt sich dabei um eine Höhle in Felssturzablagerungen (Blockspaltenhöhle) westlich der Lammschlucht im Entlebuch. Foto: 29. Dezember 2015, Kleine, aber feine Sinterbildungen in der sogenannten Moserhöhle. Es handelt sich dabei um eine Höhle in Felssturzablagerungen (Blockspaltenhöhle) westlich der Lammschlucht im Entlebuch. Foto: 29. Dezember 2015, Martin Trüssel

 

Die geologische Karte des Atlasblatts Schüpfheim ist die erste geologische Karte, die auf der neuen Landeskarte basiert. Die Geologie wird auf 108 Seiten erläutert. Dabei werden insbesondere die Schwerpunkte Stratigraphie, Tektonik, Hydrogeologie und Mineralische Rohstoffe behandelt. Drei Profile zeigen zudem einen Blick in mehr als 1000 m Tiefe und veranschaulichen den tektonischen Bau des Entlebuchs.

Prof. Dr. Fritz Schlunegger, Hauptautor des Geologischen Atlas der Schweiz, Blatt Schüpfheim, zeigt anlässlich der Kartenblatt-Vernissage auf die fossilen Tierspuren im 29 Mio. Jahre alten Gestein der sogenannten Beichlen-Formation (Untere Süsswassermolasse). Foto: 17. August 2016, Martin Trüssel
In diesem aufgelassenen Steinbruch oberhalb von Heiligkreuz im Entlebuch befinden sich die unscheinbaren, aber spektakulären Tierspuren eines Paarhufers und eines Raubtieres direkt nebeneinander im 29 Mio. Jahre alten Sedimentgestein. Foto: 17. August 2016, Martin Trüssel

Das geologische Atlasblatt Schüpfheim und alle weiteren bisher erschienenen Blätter des Geologischen Atlas der Schweiz sind unter shop.swisstopo.admin.ch erhältlich oder können im Geoportal des Bundes (map.geologieportal.ch) eingesehen werden.