Die dreitägige Kurzexpedition in die Bettenhöhle hatte primär zum Ziel, im Sektor M14 (Stafelhöhle/Via Mala) abzuklären, ob hier ein neuer Forschungsschwerpunkt gesetzt werden kann. Die bisherigen Erkenntnisse der letzte Vorstosstour im März 2014 ergaben Schwierigkeiten bezüglich massiven Lehmablagerungen und einer Gangfortsetzung in einem permanenten Wasserfall. Doch nach der neuesten Expedition vom 28. bis 30. Dezember 2014 besteht wieder Klarheit: Gleich zwei grosse Schachtfortsetzungen versprechen weiteres Neuland in die Tiefe. Der Wasserfall konnte klettertechnisch umgangen werden und nachdem der «Via-Mala»-Bach kurz darauf in einer Bodenspalte entschwindet (aktuell 20 bis 30 l/min), sind die weiteren grossräumigen Schachtfolgen kein Problem mehr.

Auch die zweite Fortsetzung, in der bis zu 30 cm dicke, nasse Lehmablagerungen ein Vordringen äusserst erschweren, mündet in einen grossen, wieder lehmfreien Schacht. Es darf spekuliert werden, dass die beiden Schachtfortsetzungen eher früher oder später wieder zusammentreffen. Der aktuelle Tiefpunkt liegt in diesem Höhlensektor nun auf 1469 m ü.M. In beiden Fortsetzungen ist gut spürbarer Gegenwind feststellbar (bei Winterklima).

Anlässlich der Kurzexpedition konnten vom Zweierteam weiter 224,5 m vermessen werden. Damit ist in der Bettenhöhle nun mit 30’022 m vermessener Länge die 30-km-Marke überschritten worden (bei einer Höhendifferenz von weiterhin 803 m). Damit liessen sich seit dem Juli 2006 weitere 10 km vermessen.


Dem Weg in die Tiefe der Bettenhöhle scheint im Via-Mala-Sektor vorläufig nichts mehr im Weg zu stehen. Es ist jener Weg, bei dem das Wasser des «Via-Mala»-Höhlenbaches nach rekordverdächtigen 8,5 h in einer Seitenquelle im/am Bachbett des Hugschwendibachs zum Vorschein gekommen ist, wie ein Wassermarkierversuch im Juni 2013 ergeben hat. Jetzt besteht für die Höhlenforscher die Möglichkeit, diesem unterirdischen Wasserweg weiter Richtung Stöckalp zu folgen.