Nach einem karsthydrologisch ausserordentlich ruhigen Jahr in den südlichen Obwaldner Bergen hat sich am Montagvormittag, 10. Oktober 2011 eine Hochwasser-Situation eingestellt, bei der die Bäche im Engelbergertal über die Ufer traten. Ein Kontrollgang der Talkarstquellen in Grafenort und Engelberg haben Jahreshöchstschüttungen belegt. In Engelberg sind in der Löcherflue erstmals die obersten grossen Quellaustritte aktiv geworden, als Folge davon auch jene bis zu 20 Höhenmeter direkt über den 7-Quellen. In Grafenort trat die Chaltibachquelle über die Ufer, was bei einem Pegelstand von 70 cm jedoch alle paar Jahre erfolgt. Ausgetrocknet blieben hingegen die Bergwaldquellen, die seit dem zb-Steilrampentunnelbau die meiste Zeit trocken liegen. Hier tritt eine Schüttung nach Starkniederschlägen erst jeweils mit einer Verzögerung von 2 bis 3 Tagen auf. Eine nachfolgende Auswertung der stündlich erfassten Datensätze wird zeigen, ob sich bei diesem ersten grösseren Niederschlagsereignis nach der in Betriebnahme des neuen Tunnels das Schüttungsverhalten weiterhin so verhält. Grund für das aktuelle Hochwasser waren 77 l/m2 Niederschlag (MeteoSchweiz-Messstation Kloster Engelberg) binnen 12 Stunden – zugleich bei einer Neuschneeschmelze, die schätzungsweise weitere 20 bis 30 l/m2 generiert hat, sodass von einem 100-l-Ereignis ausgegangen werden kann.




