Tödlicher Schneetouristunfall in der Schachthöhle M22 auf dem Bonistock
Am 29. Januar 2005 ist ein 42-jähriger Skifahrer in die beim Rettungsdienst bereits berüchtigte Schachthöhle M22 (Snöberloch) auf dem Bonistock, Melchsee-Frutt, abgestürzt. Er musste vom örtlichen Rettungsdienst und der Rega geborgen werden. Am nächsten Tag erlag er seinen schweren Schädelverletzungen.
Am 2. Februar, also nur vier Tage später, wird erneut ein Schneetourist vermisst. Diesmal mussten der Rettungsdienst und eine Gruppe der Rettungsstation Kerns des Schweizerischen Alpenclubs in der Nacht einen Snowboarder suchen und schliesslich ebenfalls im M22 bergen. Der 33-Jährige wurde nur leicht verletzt und konnte nach ärztlichen Abklärungen das Spital in Sarnen verlassen.
Die NeKO-Siftung erteilte in Kontakt mit der Höhlenforscher-Gemeinschaft Unterwalden (HGU) der Obwaldner Kriminalpolizei Auskunft und nimmt eine Lagebeurteilung vor: Da bis zum 20. Januar kaum Schnee im Karst lag, sind die Karstschächte auch nicht mit Triebschneeansammlungen gefüllt worden. Der anschliessende intensive und andauernde Schneefall mit über 1m Neuschnee deckte die Karstoberfläche zwar ab, darunter waren die Hohlräume aber noch weit gehend offen. Dadurch entstand eine besonders tückische Situation.
Mit der im Rahmen des «Schneeparadies» geplanten Erschliessung weiterer Karstgebiete (Graustockkarst, Tannenstockkarst, Hohmad) erhält die Diskussion um die Sicherheit abseits der markierten Pisten in Karstgebieten eine grössere Tragweite.
