Weiterbildungstag Felstechnik Gasser in Höhlen der Melchsee-Frutt
Bereits zum 2. Mal unterstützte unter der Leitung von Ruedi Degelo und Patrick Anderegg eine 12-köpfige Crew von Felstechnik Gasser, Lungern, die Karst- und Höhlenforschung in Obwalden. Diesmal standen gleich bei drei verschiedenen Objekten Arbeitseinsätze an, um versturz- oder steinschlaggefährdete Höhlenschächte oder mutmassliche -eingänge von Blockwerk und Geröll freizulegen. Dafür wurde schweres Gerät eingesetzt, das z.T. vorgängig mit dem Helikopter eingeflogen wurde. Bearbeitet wurden konkret der Erlenschacht in den Arviböden. Dieser rund 20 m tiefe Schacht konnte am Grund weiter ausgehoben werden. Dabei kamen diverse Tierknochen zum Vorschein, die es noch zu untersuchen gilt. Da dort bereits ein frühmittelalterliches Rinderskelett gefunden wurde, ist davon auszugehen, dass das Knochenmaterial von wissenschaftlicher Bedeutung ist. Da dieser Höhlenschacht im Erlengebüsch eine regelrechte Tierfalle darstellt, wurde der Eingang nun mit einem Stahlnetz gesichert. Damit hat die Alpwirtschaft der Bettenalp einen Schacht weniger, in den das Vieh stürzen kann. Im Grosswald wurde die Fortsetzung in der Oberen Grosswaldhöhle so weit freigelegt, dass nun ohne akute Versturzgefahr die weitere sedimentierte Gangfortsetzung freigegraben werden kann. Ganz in der Nähe der Grosswaldhöhle befinden sich mehrere Sommerblaslöcher, aus denen eiskalte Luft strömt. Eines dieser Löcher wurde mit Kompressor und Seilwinde bis in eine Tiefe von 3 m geöffnet. Der Blick in die Tiefe ist nun frei. Weitere Räumungsarbeit ist jedoch angesagt.
