Erstes Winterquartier der Kleinen Hufeisennase in Obwalden entdeckt
In der Höhle H1 im hinteren Melchtal wurde bei einem Kontrollgang eine ausgesprochen seltene Fledermausart entdeckt, die Kleine Hufeisennase (Rhinolophus hipposideros). Sie ist relativ leicht zu erkennen, weil sie sich im Winter in der Regel mit ihren Flughäuten einwickelt. Es ist der erste Nachweis eines Winterquartiers in Obwalden. Auch in der übrigen Schweiz ist über diese Fledermausart kaum etwas über die Überwinterungsorte bekannt. Sie ist vom Aussterben bedroht und wird in der höchsten Gefährdungskategorie eingeteilt. Auf die Fundmeldung der NeKO schreibt die «Stiftung zum Schutz unserer Fledermäuse in der Schweiz» (SSF): «Unsere Kenntnisse über Winterquartiere der Kleinen Hufeisennase sind spärlich. Wir kennen in unserem Einzugsgebiet (östl. Landeshälfte) insgesamt nur sechs Winterquartiere. Sie haben also etwas sehr seltenes gefunden.» Die Höhle liegt im Wald auf rund 1000 m ü.M. Der Zufall will es, dass in unmittelbarer Nähe des Fledermaus-Hängeplatzes mit einem Datenlogger stündlich die Luft- (und Wasser-)temperaturen registriert werden. So liegen über die klimatischen Verhältnisse bezüglich Temperaturverlauf lückenlose Datensätze vor.

