Archäologische Sondierungen in der Brächbalm und Inschriftenbalm

Die imposante Eingangsöffnung zur Brächbalm mit Blick zum Titlis-Ostpfeiler. Hier haben schon vor mind. 2200 Jahren Menschen in der Latene-Zeit Feuer gemacht. Foto: Armin Lauber.

Die NeKO-Stiftung hat unterhalb der Fürenalp am Fuss der Felswände mehrere Halbhöhlen ausgespürt, die archäologisches Potenzial haben. Deshalb wurde mit Spezialisten Kontakte geknüpft, was in einem Prospektions- und Sondierungswochenende mündete. Konkret wurden unter der Leitung von Urs Leuzinger die Brächbalm und Inschriftenbalm untersucht. In der Brächbalm kamen in einer Sondierung über 2200 Jahre alte (latènezeitliche) Holzkohlefragmente zum Vorschein, die von verlagerten Feuerstellen stammen.
Die osteologischen, anthrakologischen und malakologischen Untersuchungen lieferten Informationen zur Umwelt im Umfeld dieser Fundstelle. Die Kellensondierungen in der Inschriftenbalm erbrachten keine anthropogenen Funde und Befunde. Bemerkenswert sind in dieser Höhle die zahlreichen Rötelinschriften aus dem 17. Jahrhundert. Die vorgelegten Ergebnisse ergänzen die Resultate der ausgedehnten interdisziplinären Prospektion entlang des Surenenpasswegs der Jahre 2013 bis 2015. Die Ergebnisse sollen 2023 publiziert werden. M. Trüssel

So genannte Kellensondierung durch Urs Leuzinger (rote Jacke) und Martin Berweger direkt im Eingangsbereich.
Blick in die 40 x 40 cm grosse und bis 65 cm tiefe Sondiergrube, in der jeder Sedimentschichtwechsel dokumentiert wird. Fotos: Martin Trüssel.
Ein Knochenfragment, das beim Aussieben des Aushubmaterials zum Vorschein gekommen ist.
Der archäologische Ausgrabungsspezialist Urs Leuzinger beim Aufzeichnen der Fundsituation.