Die sechs Karst- und Höhlenforscher Martin Trüssel, Fidel Hendry, Beat Niederberger, Hubert Blättler und Urs Sandfuchs haben den Inhalt der neuesten «Engelberger Dokumente» im Auftrag der Engelberger Kulturkommission verfasst.
Und das sind die vielfältigen Themen:
- Den Karsthöhlen auf der Spur – Wo gibt es Karst und Höhlen und welche Bedeutung haben sie?
- Höhlenwasser hinterlässt Spuren – Wasserfärbung in den Karstgebieten Griessental und Bannalp-Walenstöcke
- Was andernorts 10’000 Jahre braucht – Die Entstehung der Tunnelklufthöhle im zb-Tunnel
- Wundersame «Meyenbrunnen» –Die Sieben Quellen und ihr Karstwasser-Überlaufsystem
- Intermezzo auf dem Jochpass – Ein Höhlengebiet im Spannungsfeld einer intensiven touristischen Nutzung
- Sagenhaftes aus Engelberg – Höhlengebundene Sagen aus Engelberg und Umgebung
- Gold, Geister und Prozesse – Das Arni-Goldloch am Fuss des Huetstocks
- Von Braunbären und Jungfrauen – Die Bärenhöhle Hohfad und die Jungfrauenhöhle
- «Sherlock Holmes» auf Höhlensuche – Das Ofenloch und das Murmeliloch und ihre vermuteten Fortsetzungen in den Tiefen des Karstes
Das Konzept zu den «Engelberger Dokumenten» Nr. 32 wurde von der Höhlenforscher-Gemeinschaft Unterwalden entwickelt. Die Redaktion, Gestaltung und Druckvorstufe erfolgte durch die NeKO-Stiftung.
Josef Hess, Vizedirektor Bundesamt für Umwelt (BAFU) schreibt im Vorwort:
«Höhlen sind etwas Faszinierendes, sind Tore zu den Geheimnissen des Untergrundes. Was verbirgt sich hinter dem finsteren Loch in einer Felswand? Weshalb sprudelt plötzlich ein ganzer Bach inmitten einer Wiese aus dem Boden, um wenig später ebenso plötzlich wieder zu versiegen? Warum machten den Erbauern des Bahntunnels nach Engelberg Wassereinbrüche das Leben so schwer? Oder in welcher Höhle wurde der Bücherschatz des Klosters versteckt, als die Franzosen gegen Engelberg vorrückten?
Spätestens seit wir wissen, dass im Gebiet Melchsee-Frutt schon über 58 km Höhlengänge erforscht worden sind, ist klar, dass es auch in der Engelberger Umgebung grosse Höhlen geben müsste. Die Voraussetzungen dafür haben wir: ausgedehnte Felsen aus Kalk, in dem die Kräfte der Natur – insbesondere das Wasser – über Hunderttausende von Jahren Spalten und Hohlräume gebildet haben. Diese zu erkunden ist die Leidenschaft der Höhlenforscher.
Dank dieser Forschung wissen wir, woher das Wasser kommt, das in den Sieben Quellen aus dem Boden sprudelt oder in den Engelberger Bahntunnel eingedrungen ist. Wir wissen, wie lange dieses Wasser durch das Gebirge fliesst, bevor es wieder an die Oberfläche tritt. Wir wissen aber auch viel mehr über die gewaltigen Kräfte, die bei der Bildung unserer Gebirge und unseres Tales gewirkt haben. Wir lernen Tiere kennen, die nur im dunklen, kühlen Untergrund einer Höhle leben können. Wir erfahren, wann bei uns Höhlen- und Braunbären gelebt haben und dass die Steinböcke vor 5000 Jahren einen halben Meter grösser waren als heute.
Diese Erkenntnisse stillen nicht nur den Wissensdurst der Höhlenforscher, sie sind auch von praktischem Interesse für den Schutz und die Nutzung unseres Trinkwassers, für die Beurteilung von Hochwassergefahren, für die Planung von Bauvorhaben im Untergrund. Sie öffnen einen Blick in die Vergangenheit und helfen uns abzuschätzen, wie sich unsere Welt in den nächsten Jahrtausenden entwickeln könnte. Sie lehren uns aber auch Respekt vor den Kräften und Schönheiten der Natur.
Den Autoren gehört ein grosser Dank für ihre jahrzehntelange Forschungsarbeit und dafür, dass sie uns mit dieser Ausgabe der «Engelberger Dokumente» Einblicke gewähren in eine den meisten von uns unbekannte Unterwelt. Eine Welt mit faszinierenden Formen und Phänomenen, Gesteinen und Lebewesen, Geschichten und Sagen.» Josef Hess, BAFU
Die Schrift ist im lokalen Buchhandel, bei der Gemeindekanzlei Engelberg oder bei der NeKO-Stiftung info@neko.ch) erhältlich zum Gestehungspreis von Fr. 25.00 (plus Verpackung und Porto).
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