Alles über die Giswiler Höhlenwelt − im 15. Giswiler Geschichtsheft

Um den Giswilerstock und östlich des Brienzer Rothorns gibt es Höhlen, die in der Sagenwelt Erwähnung finden. Aber auch in der ältesten Literatur sind Hinweis zu verschiedenen Höhlen vorhanden, in denen im 18. Jahrhundert Gold und wertvolle Kristalle und später Mondmilch gefunden worden seien. Es gibt sogar ein Ratsprotokoll des Obwaldner Landrates vom 7. Dezember 1753, in dem hervorgeht, dass ein Giswiler Bürger wegen der Suche nach Gold und Silber im Arniloch eine Busse sowie Hausarrest auferlegt bekommen hatte, weil er sich vom Goldfieber mitreissen liess. Das Arniloch ist somit die älteste erwähnte Höhle Obwaldens, aber niemand wusste mehr sicher, wo sich diese befindet.

Nein, kein Goldnugget, wie sich die Einheimischen dies im 18. Jahrhundert erhofft haben, sondern nur ein Pyritknollen. Foto: M. Trüssel

Im Rahmen des Höhlen- und Karstlandschaftsinventars Obwalden (HKI) trug Martin Trüssel in den letzten Jahren alle Fakten zusammen und ging mit den relativ zahlreichen, aber leider wenig konkreten Fakten auf die Suche der vergessenen Höhlen − und er fand sie zusammen mit seinen Forscherfreunden Armin Lauber und Ueli Enzmann. Steinschlaggefährdete und schwer zugängliche Steilhänge wurden mit Drohnenflügen abgesucht.

Die Heimatkundliche Vereinigung Giswil (HVG) publizierte nun unter dem Titel «Rund um den Giswilerstock» das 15. Geschichtsheft. Neben weiteren Autoren zu verschiedenen Themen hat Martin Trüssel mit packenden Geschichten und eindrücklichen Fotos auf 50 Druckseiten die aktuellen Erkenntnisse  über die Giswiler Höhlen aufs Papier gebracht − von den Goldsuchern und Mondmilch-Sammlern über die Nutzung als Kühlkeller bis hin zu uralten Braunbären-Knochenfunden und noch lebenden echten Höhlentieren. Das Buch ist für Fr. 26.− direkt bei der NeKO-Stiftung bzw. beim Verfasser erhältlich – siehe auch Rubrik «Publikationen». Kontakt: info@neko.ch).