Vernissage: Archäologische Sondierungen in der Brächbalm und Inschriftenbalm

Zur Publikation des Jahresheftes 11 (2025) «Kultur- und Denkmalpflege in Obwalden 2018-2022» fand in feierlichem Rahmen eine Vernissage samt regierungsrätlicher Ansprache statt. In einem der Kapitel werden die 2022 durchgeführten archäologischen Sondierungen in der Brächbalm und Inschriftenbalm in Engelberg beschrieben. Ursprünglich suchten die Karstforschenden nach Spuren historischen Bergbaus. Dabei stiessen sie auf archäologische Spuren. Die Holzkohlefunde in 70 cm Tiefe belegen, dass hier Menschen bereits vor über 2250 Jahren im Schutz der Höhle eine Feuerstelle angelegt hatten.

Die imposante Eingangsöffnung zur Brächbalm mit Blick gegen den Titlis.

Die Arbeit der Forschergruppe der Stiftung Naturerbe Karst und Höhlen Obwalden (NeKO) kartiert und untersucht seit zahlreichen Jahren Höhlen und Balmen auf dem Gebiet der Gemeinde Engelberg. Bei zwei höhlenartigen Felsüberhängen – der Brächbalm und der Inschriftenbalm – legten die Feldarbeiten nahe, dass diese Balmen in historischer oder sogar prähistorischer Zeit von Menschen begangen worden waren. Im Frühling 2022 fand deshalb im Auftrag der Fachstelle Denkmalpflege und Archäologie des Kantons Obwalden (FDAO) eine archäologische Prospektion unter der Leitung des Archäologen Urs Leuzinger und des Karst- und Höhlenforschers Martin Trüssel statt.

Skizze der Sondierungen in der Brächbalm. Die archäologischen Forschungsarbeiten wurde vom Kanton Obwalden bewilligt. Ein interdisziplinäres Team führte in der Brächbalm und der Inschriftenbalm mehrere kleine Sondierungen durch und dokumentierte die Funde und Befunde.

Rötel-Inschriften aus dem Ende des 17. Jahrhundert. Die Strichzeichnung dürfte das Kloster Engelberg symbolisieren.

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