Wassereinbruch im Hochwasser-Entlastungsstollen Sarneraatal

Aufgrund der Ereignisse des schweren Hochwassers im August 2005 wurde für das Sarneraatal ein Entlastungsstollen in Planung genommen. Dieser ist jetzt, 16 Jahre später, in Bau. Doch vor wenigen Tagen wurde bei Tunnelmeter 1359, also knapp 1,4 km im Berginnern, eine wasserführende Kluft angefahren. Es ergiessen sich 170 bis 200 l/s Wasser in den Stollen. Bereits vor 2 Jahren hat die NeKO-Stiftung mit dem Kanton Obwalden Kontakt aufgenommen, weil das Gestein direkt südlich anschliessend an den Wichelsee aus verkarstungsfähigem Schrattenkalk besteht und aufgrund des Schichtfallens mit einem Kluft- und/oder Karstwasserniveau zu rechnen ist, das beim Bau des Hochwasser-Entlastungsstollens zwischen dem Sarnersee und Alpnach «angefahren» werden könnte, zumal der Tunnel tiefer liegt als der Wichelsee. Um die aktuelle Lage einzuschätzen, wurde Martin Trüsssel zu einem Ortstermin eingeladen. Die Bauarbeiten stehen bis auf Weiteres still.

Wassereinbruch im Hochwasser-Entlastungsstollen Sarneraatal. Das Wasser fliesst durch die riesige Bohrmaschine hindurch: Fotos: Martin Trüssel.
Blick durch den Stollen. Das Wasser fliesst 30 bis 30 cm hoch auf dem gesamten Trassee dem Stollenportal entgegen und muss dort mit Hochleistungspumpen abgepumpt werden.
An der Tunnelbrust dringen grosse Wassermassen ein, die einen weiteren Vortrieb verunmöglichen.
Blick in die offene Kluft, in der das Wasser u.a. vom benachbarten Wichelsee in den Stollen eindringt. Ein Markierversuch soll diese direkte Verbindung belegen.