Dachstockerneuerung Milchhuis Oberenglerz, Grafenort

Bereits seit 10 Jahren misst Martin Trüssel im Milchhuis der Familie Walter Mathis-Leu in Altzellen/Grafenort (politische Gemeinde Wolfenschiessen) mit einem Datenlogger die Lufttemperatur. Die neueste Auswertung erfolgte unmittelbar vor den Umbauarbeiten per Mitte März 2017.

Temperaturverlauf im Milchhuis Oberenglerz mit dem für Blockhalden-Bewetterung typischen Jahresgang. Die Messungen erfolgten im 10-Minuten-Takt. Grafik: Martin Trüssel (Elpro-Software)

 

Das Gebäude steht direkt am Fuss einer grossen bewaldeten Bergsturzmasse. Aus den Hohlräumen zwischen dem Bergsturzmaterial strömt von Frühjahr bis Herbst eisige Luft. Das Objekt dürfte seit dem 17. Jahrhundert bestehen – und wird noch heute als grosser, natürlicher «Kühlschrank» genutzt. Im Frühjahr liegt die Temperatur um 0 °C.

HGU-Mitglieder Clemens Trüssel und sein Sohn Patrick sowie Martin Trüssel als NeKO-Stiftungs-Geschäftsführer und zugleich Mitglied der Höhlenforscher-Gemeinschaft Unterwalden (HGU) haben einen Tag lang bei den Umbauarbeiten des historischen Milchhuis Oberenglerz tatkräftig mitgeholfen. Konkret ging es darum, den morschen Dachstock bis aufs Mauerwerk abzubauen und für die bevorstehenden Maurer-, Zimmermanns und Dachdeckerarbeiten vorzubereiten. Bis Ostern 2017 sollte dann der Dachstuhl des Milchhuis vollständig erneuert und das Kühlhäuschen für die nächsten Jahrzehnte wieder nutzbar sein.

Das Milchhuis, wie es die Einheimischen seit jeher kennen. Foto: 3. Mai 2009, Martin Trüssel

 

Der morsche Dachstock des Milchhuis Oberenglerz wird am 21. März 2017 abgedeckt.

 

Abbau der schweren Trägerbalken. Fotos: 21. März 2017, Martin Trüssel

 

Das Gewölbe des eigentlichen Kühlraumes wird sicherheitshalber abgestützt.

 

In Handarbeit gilt es auf der Aussenseite das gemörtelte Milchhuis-Gewölbe zu säubern, damit es danach baulich verfestig werden kann.

 

Im vorderen Gebäudeteil wird mit den noch nicht durchgemorschten Balken ein Innengerüst aufgebaut, damit die Maurer- und Zimmermannsarbeiten sicher und effizient ausgeführt werden können.

 

Zwischendurch darf eine Kaffeepause nicht fehlen. Von links: Patrick Trüssel, Martin Trüssel, Clemens Trüssel, Grundstückbesitzer Walter Mathis-Leu und Schwiegersohn Dominik Zettel. Foto: Wisi (Alois) Mathis