Erste Erkenntnisse vom Wassermarkierversuch im Klein Melchtal
Kaum jemand hätte vermutet, dass das Wasser, das auf der Alp Chrummelbach zuhinterst im Klein Melchtal in einem Ponor entschwindet, mit den Quellen, die auf der gegenüberliegenden Bergseite im Sarneraatal hoch über dem Lungerersee in Verbindung stehen könnte. Der Markierversuch vom 4. und 5. September 2021 hat diese These nun aber eindeutig bestätigt.
Nach knapp 31 h trat der Farbstoff Sulforhodamin B auf einen Schlag in der Eibach-Quellfassung auf knapp 1400 m ü.M. in tomatenroter Farbe zu Tage. Die Distanz, die das Wasser unterirdisch im Karst zurücklegt, beträgt 1,5 km und die Höhendifferenz 265 m. Das Karstwasser fliesst also unter der «Berg»-Alp bzw. Unterhornalp hindurch, wo es eine der grössten Wasserfassungen der Region speist. Diese Fassung hat sowohl für die Wasserkraftnutzung als auch zur Trinkwassernutzung Relevanz.
Der Farbstoff vom Laucherkarst konnte von den Probenahme-Teams visuell nicht festgestellt werden. Da können dann die alle 2 Stunden entnommenen Wasserproben über die weiteren unterirdischen Wasserwege Aufschluss geben. Aktuell erfolgen in grösseren Zeitabständen noch weitere Wasserprobeentnahmen. Allein am ersten Septemberwochenende haben die Probenahme-Teams auf 4 verschiedenen Routen mit bis zu 18 Touren insgesamt 85 km zu Fuss und 35 km motorisiert zurück gelegt.
Die Feldarbeiten werden voraussichtlich Mitte September abgeschlossen. Danach beginnen dann die aufwändigen Labor- bzw. Analysearbeiten für den Schlussbericht. M. Trüssel