Paläoklima-Sinterprobenentnahme in der Rundwandhöhle

Nachdem am Vortag auf der Melchsee-Frutt Kernbohrungen in umgestürzten Tropfsteinen gemacht worden sind, sind die Klimaforscher heute auf der Bannalp unterwegs. Hier befindet sich die Rundwandhöhle in den Walenstöcken hoch über der Bannalp auf nahezu gleicher Meereshöhe. Deshalb sollen hier fürs Paläoklima-Projekt des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) Vergleichsproben entnommen werden. Die Rundwandhöhle ist eine fossilphreatische Karsthöhle, die bis vor wenigen Jahren noch eine Eishöhle war. Jetzt zeugen nur noch letzte Eisreste davon. In der Toffifee-Halle gibt es viel Frostsprengungsschutt. Unter diesem begraben befinden sich grosse, uralte Stalagmiten. Nur eine Formation ist noch nahezu lagerichtig stehen geblieben. Hier werden von der Doktorandin Vanessa Skiba zusammen mit Martin Trüssel und Armin Lauber eine Reihe von Kernbohrungen entnommen. Auch diese werden an der Universität Heidelberg mit der Uran-Thorium-Methode auf ihr Alter untersucht werden. M. Trüssel

Der Haupteingang in der Felswand der Walenstöcke in die Rundwandhöhle.
Martin Trüssel und Vanessa Skiba entnehmen mit einem Akku-Kernbohrer an diesem uralten Stalagmiten in der Rundwandhöhle eine Bohrprobe zur Uran-Thorium-Altersdatierung.
In der Toffifee-Halle ist mitten im Frostschutt dieser (ehemaligen) Eishöhle eine grosse Tropfstein-Formation stehen geblieben. Fotos: 20. Juli 2021, A. Lauber.
Mit einer Kernbohrung wurde von diesem umgestürzten urtümlichen Stalagmiten, der Elefantenfuss genannt wird, ein Bohrkern entnommen.