Vorstoss hinter dem Panta-Rhei-Siphon der Riedschwandhöhle

Philipp Bühler beim Abpumpen des 12-m-Siphons im Oberen Hauptgang der Riedschwandhöhle

Nachdem im Herbst 2021 erstmals im Oberen Hauptgang der Riedschwandhöhle im hinteren Klein Melchtal (Lungern OW) der 12-m-Siphon abpumpen liess, konnte die Hauptfortsetzung wenige Meter über dem 90-m-Siphon begangen werden. Dahinter wird der reissende Höhlenbach wieder erreicht. Er geht kurz darauf in einen weiteren Siphon, der Panta-Reih-Siphon heissen soll, über. Wegen des krankheitsbedingten Ausfalls der zweiten Taucherin begibt sich heute Philipp Bühler, der sich seit Anfang Januar dieses Jahres als Taucher ausbildet, ins Neuland.

Der Panta-Rhei-Siphon ist nur kurz, glasklar und grossräumig, also ohne all die Schwierigkeiten, die sonst Höhlensiphon an sich haben, betaucht werden kann. Philipp stösst hinter dem Siphon einen Viertelkilometer weit im Alleingang vor. Hier erreicht er einen weiteren Siphon. Oberhalb einer 4-m-Stufe scheint aber eine Fortsetzung offen zu sein, die es in einem weiteren Einsatz, dann allerdings mit Begleitung, zu erforschen gilt. Die Höhle hat nun eine Gesamtlänge von 900 m. Die maximale Höhendifferenz beträgt dabei lediglich 27 m. Bei einem Wassereinbruch ist kaum ein Rückzugsort vorhanden. Leider lassen sich die heute installierten Wasserstandslogger, die mit einem Kommunikationskabel bis zum Höhlenausgang mühsam und zeitaufwendig verlegt worden sind, nicht aktivieren. Vom Eingang hätten die Livedaten online übertragen werden sollen.  M. Trüssel

Zustieg zur Riedschwandhöhle. Foto: 5. März 2022, M. Trüssel Grosse Sintervorhänge haben im 3 m hohen Verbindungsgang zu einer Engstelle geführt. Dahinter führt der grossräumige Verbindungsgang weiter. Die Lehmablagerungen lassen auf eine temporäre Flutung schliessen. Philipp Bühler bereitet sich auf den Tauchgang im Panta-Rhei-Siphon vor. Im Panta-Rhei-Siphon wird erneut der schneeweisse Höhlenstrudelwurm Dendrocoelum nekoum gesichtet. Es ist eine Grundwassertierart, die in der Riedschwandhöhle entdeckt worden ist und sonst nirgends auf der Welt vorkommt. Foto: Ph. Bühler Montage der STS-Druckmesssonde direkt am Ausfluss des Panta-Rhei-Siphons durch Beat Niederberger (wobei sich später zeigt, dass die Datenübertragung aus ungeklärten Gründen nicht funktioniert). Der reissende Panta-Rhei-Bach, aktuell mit 50 l/s (3000 l/min) zwischen dem Panta-Rhei-Siphon und dem 90-m-Siphon im Jacuzzi-Gang.